![Gerhard Corleis auf seinem Fahrrad unterwegs.]()
Schwarmstedt. Gerhard Corleis ist in Bokel Zuhause und war mit dem Fahrrad bereits auf der ganzen Welt unterwegs. Er spricht nur eine Sprache – Plattdeutsch. Gerhard Corleis – 68 Jahre jung – ist von Beruf Maurermeister und ein echtes norddeutsches Original. 2011 nahmen er und seine 19-jährige Tochter Mirjam gemeinsam mit einer Handvoll Kurzzeit-Aussteiger mit dem Fahrrad an einer 12.634 Kilometer langen „Transeurasien-Tour von Bokel über Berlin nach Peking teil. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Jede Reise wurde bis ins kleinste Detail geplant. Jeder Tourenteilnehmer bekam seine Aufgabe. Corleis selbst ist für die seelische Betreuung der Mitreisenden zuständig. Wenn jemand Heimweh hat, dann schnackt er mit ihm und muntert ihn auf und dann geht es wieder weiter.
Um sich auf das Schlafen im Zelt vorzubereiten, wird acht Tage vor jeder Reise zu Hause im Freien auf steinigem Boden übernachtet. Das sei eine gute Vorbereitung auf die vielen Wochen im Zelt. Seine Mittagsruhe macht der 68-jährige Gerhard Corleis ohnehin am liebsten auf dem Küchenboden. Zu seinem größten Abenteuer startete Gerhard Corleis mit Tochter Mirjam zunächst von Bokel nach Berlin. Dort wurden sie von einem Reiseführer und den restlichen Mitreisenden erwartet. Corleis hatte sich für eine geführte Reise entschieden, da er in Russland und China sprachliche Schwierigkeiten befürchtete. „Außerdem mussten wir uns so kaum um etwas kümmern.“ Mit dem Fahrrad ging es über Polen, Litauen, Lettland und Estland nach Russland. In Moskau erreichte die Gruppe als eine Sehenswürdigkeit den Roten Platz. Ein Bus begleitete sie auf der Strecke als Transporthilfe und für den Notfall, der jedoch nicht eintrat. Ihr Weg führte über staubige Pisten nach Nowgorod, Kasan und Omsk, durch die Mongolei bis in die chinesische Hauptstadt Peking. Auf der mit 5.500 Kilometern längsten Teilstrecke zwischen Moskau und dem Baikalsee erwarteten die beiden Bokeler Abenteuer pur. Mit nur drei Weggefährten erkundeten sie das Herz...