![Rainer Roscher signiert sein zweites Buch „Komm gut Heim“. Foto: B. Stache]()
Bissendorf (st). Rainer Roscher hat mit seinem zweiten Buch „Komm gut Heim“ sein bewegtes Leben aufgeschrieben: „Der Leser darf sich mein Leben wie einen Baum vorstellen. Die Äste und Blätter sind meine Erlebnisse, die ich in diesem Buch niedergeschrieben habe.“ Der 89-jährige frühere Volksschullehrer wuchs in der ehemaligen DDR auf. 1958 hat er mit seiner Familie „nübergemacht“ – er floh mit Ehefrau Ilse und den beiden Kindern Ursula und Matthias nach Westberlin. In Bissendorf fanden die Roschers schließlich ihr neues Zuhause, ihr eigenes Heim. Rainer Roscher schildert in dem neuen Buch seinen deutsch-deutschen Lebensweg in sehr persönlicher Form. Unterstützung erhielt er dabei von seiner Ehefrau. Am 27.11.1924 in Seifhennersdorf/Oberlausitz geboren, stand für ihn nach der vierten Klasse der erste Umzug an. Seine Eltern zogen nach Gotha, wenig später nach Berlin. Als 17-Jähriger wurde er 1941 zur Wehrmacht eingezogen, wo er in Luftwaffe als Bordmechaniker mit der JU 88 („Nachtjäger“) zum Einsatz kam. „Gegen Kriegsende konnten wir aufgrund von Spritmangel nicht mehr so hoch fliegen wie die Engländer“, erinnert sich Rainer Rosche, der daraufhin für die beiden letzten Kriegsjahre zu den Fallschirmjägern versetzt wurde und im infanteristischen Einsatz im Harz kämpfte. Nach seiner Entlassung aus amerikanischer Gefangenschaft im Juni 1945 arbeitete er für sechs Monate bei einem Bauern in der Nähe von Bad Hersfeld. „Meine Eltern hatten Berlin wegen der Bombardierungen verlassen. Nachdem ich sie im Kreis Stralsund ausfindig gemacht hatte, ging ich dort hin“, berichtet der Buchautor. Am 3. März 1946 heiratete er seine Verlobte Ilse. Zwei Jahre später kam die Tochter zur Welt, der Sohn wurde 1948 geboren. In seiner nun neuen Heimat studierte Rainer Roscher zwei Semester lang Lehramt und unterrichtete schon gleich als Volksschullehrer: „Später habe ich dann noch zwei Semester Musik in Berlin studiert.“ Nach der Flucht in ein Westberliner Flüchtlingslager fand er schließlich...