Region. Bewegen und begreifen, sehen und hören, sich verständigen: Jedes Jahr untersucht das Team Sozialpädiatrie und Jugendmedizin der Region Hannover rund 10.000 Kinder vor Schulbeginn auf ihre altersgemäße Entwicklung. Dabei werden unter anderem Sprachkompetenz, Wahrnehmung, Verhalten und Motorik der Kinder getestet. Die Auswertung der Untersuchungen zum Schuljahr 2013/14 wurde jetzt dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt.
Wichtigstes Ergebnis: Nahezu jedes zweites Kind (47,4 Prozent) wies zum Zeitpunkt der Untersuchung Auffälligkeiten beim Sprechen auf. Bei 15,9 Prozent der Kinder waren die Defizite sogar so stark ausgeprägt, dass sie sich bereits in logopädischer Behandlung befanden, für weitere 6,3 Prozent der Kinder wurde von den Schulärztinnen eine weitere ärztliche Abklärung empfohlen. Gegenüber den Untersuchungen zum Schuljahr 2012/13 haben sich die leichten Sprachauffälligkeiten, wie zum Beispiel Lispeln oder leichte grammatikalische Fehler, erhöht – von 20 Prozent auf 25,2 Prozent.
Wie schon bei den Schuleingangsuntersuchungen der Vorjahre zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen dem Bildungsgrad der Eltern und dem Entwicklungsstand der Kinder: So diagnostizieren die Schulärztinnen bei Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern deutlich häufiger Defizite oder Förderbedarf bei der Sprachentwicklung (61,5 Prozent) als bei Kindern aus bildungsnahen Familien (35,2 Prozent). Auch in den anderen Untersuchungsschwerpunkten wie Motorik, Verhalten oder Körpergewicht wirkt sich die Bildung im Elternhaus günstig auf die Entwicklung der Kinder aus.
Ebenfalls einen positiven Effekt hat der Besuch des Kindergartens: Je länger ein Kind in einer Einrichtung betreut wird, desto seltener werden Befunde bei der Sprachentwicklung diagnostiziert. Daher ist davon auszugehen, so schlussfolgert der Bericht, dass der Kitabesuch die Entwicklung der Kinder fördern kann, auch weil Erzieherinnen und Erzieher eher Defizite erkennen und dementsprechend gegensteuern können – durch...
↧