Qualität statt Quantität im Fokus

Langenhagen (ok). Tabea Pipenbrink bringt eigentlich nichts so schnell aus der Ruhe, aber „inzwischen werde ich manchmal richtig wütend“. Die Personalsituation in Krippe und Kindergarten wurmt die Leiterin der kirchlichen Einrichtung der Elisabethgemeinde mächtig, gerade auch, wenn sie sich mit ihren Kolleginnen der städtischen vorschulischen Einrichtungen austauscht. Eineinhalb Erzieherinnen fehlten ihr, gerade im Krippenbereich sei die Nachfrage der Eltern unheimlich groß, sagte sie im Ge4spräch mit dem grünen Bürgermeisterkandidaten Dirk Musfeldt. So gab es in diesem Jahr 110 Anmeldungen auf gerade mal zehn Plätze. Wenn der Krankheitsstand hoch sei – was glücklicherweise selten vorkäme– sei die Arbeit kaum zu stemmen. Tabea Pipenbrink: „Das ist schon eine Ungleichbehandlung. Schließlich gibt es einen Bildungsstandard und einen Orientierungsplan.“ Kinder hätten ein Recht auf Bildung, gerade in einer Stadt wie Langenhagen, die sich Familienfreundlichkeit auf ihre Fahnen schreibt. In der Diskussion fiel sogar das Wort „Kindesgefährdung“ und Dirk Musfeldt fragte etwas provokant, ob von „Verwahrlosung von Amtswegen in der Krippe“ die Rede sein kann. Und etwas sachlicher: „Man stopft ein Loch und reißt das nächste auf.“ Besonders das Thema Drittkraft und die Springerthematik liegen Tabea Pipenbrink besonders am Herzen. Die Rahmenbedingungen müssten stimmen, der Förderverein helfe zum Glück immer mal wieder. Dirk Musfeldt, der auch Gtünen-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Langenhagen ist, nahm mit auf den Weg, dass in Sachen Kinderbetreuung noch einmal nachgebessert werden müsse, auch wenn die Politikerinnen und Politiker sich anderswo einschränken müssten. Musfeldt: „Zulange haben wir unser Augenmerk auf Quantität und nicht auf Qualität gesetzt.“