Zur Berichterstattung zum Thema Baumschutzsatzung erhielt die Redaktion folgenden Leserbrief: "Die Vorstellungen zum Thema des Schutzes von Bäumen, von denen man in der letzten Zeit lesen konnte, gehen offenbar weit auseinander. Erkennbar ist der Wunsch von Teilen der Politik, uns nicht zu sehr mit Spielräumen für eigene Entscheidungen zu belasten. Die Diskussion ist facettenreich, bis hin zu der kürzlich zu lesenden Vorstellung, unser Sauerstoff zum Atmen würde in deutschen Vorgärten erzeugt. Ein Aspekt kommt mir in der Diskussion zu kurz, nämlich die Auswirkungen einer Baumschutzsatzung auf das künftige Handeln von Bürgern. Wer sich satzungskonform verhalten möchte und gleichzeitig nicht für jeden nennenswerten Baumschnitt „auf’s Amt“ gehen möchte, muß längerfristig planen. Wer also ein Wohngrundstück üblicher Größe sein Eigen nennt, wer es gerne hell und sonnig hat, wird kaum einen Baum pflanzen, der dann von der Satzung geschützt wird. Was bleibt ist, gleich Bäume oder Gehölze zu pflanzen, die nicht unter die Satzung fallen, oder den Baum „rechtzeitig“ durch einen kleineren zu ersetzen.
Der Wunsch der Bürger und Bürgerinnen, Bäume zu haben und sie zu erhalten, wird meines Erachtens deutlich unterschätzt. Unterschätzt wird aber auch die Abneigung vieler, sich bei der Gestaltung ihres eigenen Zuhauses und damit eben auch des eigenen Gartens, hineinreden zu lassen. Und natürlich erzeugt die beabsichtigte Baumschutzsatzung dadurch Verhaltensänderungen, die aus Sicht nicht nur der Befürworter der Satzung nachteilig wirken.
Ich selbst werde wegen der kommenden Satzung die Bepflanzung meines neuen Grundstücks deutlich anders gestalten als geplant. Es wird keine Marone (Esskastanie) geben, auch keine Eberesche und nur einen statt zwei Ahornbäumen, und der wird rechtzeitig, bevor er den schutzwürdigen Umfang erreicht, ersetzt werden. Auf einem Gartengrundstück der Familie werden die zwei von mir vor einigen Jahren gepflanzten Esskastanien noch ein oder zwei...
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